Hohenems zwischen Wachstum und Wohnungsnot

Hohenems, 11. November 2024 – Die SPÖ Hohenems zeigt sich kritisch gegenüber der  Entscheidung der Stadtvertretung vom 02. Juli 2024, einen Optionsvertrag für die Grundstücke nördlich des neuen Rathausquartiers abzuschließen. Diese Vereinbarung mit der Zweckgesellschaft aus der STC Holding GmbH und der Schadenbauer Projekt- und Quartierentwicklungs GmbH stellt aus Sicht der SPÖ Hohenems eine verpasste Gelegenheit dar, den dringend benötigten leistbaren Wohnraum in der Stadt zu fördern.

„Der Beschluss, einen Optionsvertrag mit Großinvestoren abzuschließen, mag wirtschaftliche Impulse setzen, aber die zentrale Frage bleibt unbeantwortet: Wo bleibt der leistbare Wohnraum für unsere Bürgerinnen und Bürger?“, so Günter Zechner, Vorsitzender der SPÖ Hohenems. „Die hohe Nachfrage nach Wohnungen in Hohenems zeigt, dass viele Menschen hier leben oder herziehen möchten, doch die steigenden Wohnkosten schließen zunehmend junge Familien, Berufseinsteiger und ältere Menschen mit geringerem Einkommen aus.“

Hohenems braucht dringend leistbaren Wohnraum

Die derzeitige Marktlage erschwert es selbst dem Mittelstand, tragende Säule der Gesellschaft, sich die hohen Wohnkosten in Hohenems leisten zu können. „Eine 4-Zimmer-Wohnung kostet mittlerweile etwa 1.600 Euro pro Monat – ohne Nebenkosten. Für viele Familien ist das schlichtweg unerschwinglich. Wenn wir das Ignorieren, gefährden wir das soziale Gleichgewicht unserer Stadt“, warnt Zechner.

Das Rathausquartier: Prestigeprojekt ohne soziale Nachhaltigkeit

Die Entwicklung im Rathausquartier zeigt deutlich, dass Wohnungen zu hohen Preisen angeboten werden und viele Hohenemser:innen von diesen Neubauten ausgeschlossen bleiben. Anstatt eine ausgewogene Durchmischung der Bevölkerung zu fördern, profitiert vor allem eine zahlungskräftige Schicht. „Diese Ausrichtung verstärkt die soziale Kluft in Hohenems und trägt kaum zum sozialen Frieden bei. Wohnraum sollte für alle Einkommensgruppen zugänglich sein – nicht nur für die Oberklasse“, erklärt Zechner.

Ein Weckruf für die Zukunft der Stadtentwicklung

Für die SPÖ Hohenems ist diese Entscheidung ein Weckruf, die Stadtentwicklung in eine neue, sozial nachhaltige Richtung zu lenken. Die Stadt muss den Wohnraummarkt gezielt und verantwortungsvoll steuern, um allen Bevölkerungsgruppen eine faire Perspektive zu bieten. „Künftige Grundstücke sollten im Baurecht vergeben oder mit klaren Auflagen für sozialen Wohnbau versehen werden, damit Menschen mit unterschiedlichem Einkommen hier ein Zuhause finden können“, fordert die SPÖ.

Die Folgen für Gemeinschaft und sozialen Zusammenhalt

„Leistbarer Wohnraum ist das Fundament für eine vielfältige, lebendige Gemeinschaft. Wenn wir Menschen ausschließen, weil sie sich das Wohnen hier nicht mehr leisten können, leidet das Miteinander“, erklärt Zechner. Die SPÖ warnt vor einer einseitigen Stadtentwicklung: „Wenn Schulen und soziale Einrichtungen Nutzer verlieren, lokale Betriebe unter Nachfrageeinbußen leiden und der soziale Zusammenhalt schwindet, verliert Hohenems seine Stärke. Wir müssen handeln, bevor die Stadt unerschwinglich wird und wichtige soziale Strukturen verloren gehen.“

Ein Aufruf zum Umdenken

Die SPÖ Hohenems appelliert an die Stadtvertretung und die Entscheidungsträger, einen klaren Kurswechsel einzuleiten. „Wir als SPÖ Hohenems setzen uns dafür ein, dass Hohenems eine Stadt bleibt, in der jede und jeder, unabhängig vom Einkommen, eine Zukunft findet und sich zu Hause fühlen kann. Stadtentwicklung muss verantwortungsbewusst und vorausschauend gestaltet werden – mit dem Ziel, Wohnraum für alle bezahlbar und zugänglich zu machen.“

Über die SPÖ Hohenems:

Die SPÖ Hohenems setzt sich für eine sozial gerechte, nachhaltige und zukunftsorientierte Stadtentwicklung ein, die das Wohl aller Bürger:innen im Blick hat und Hohenems als lebenswerte, vielfältige Stadt erhält.

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