SPÖ Hohenems: Konkrete Solidarität mit LGBTIQ-Community statt reiner Fahnen-Aktivismus

Die SPÖ Hohenems ruft Bürgermeister Dieter Egger dazu auf, seine Worte zum Entschuldigungs-Schreiben nach dem Diebstahl der Regenbogenfahne nachmals zu überdenken. „Da schreibt ein junger Mensch ein durchaus begrüßenswertes Entschuldigungsschreiben, um dann im gleichen Atemzug Homosexualität mit Kindesmissbrauch gleichzusetzen und niemand reagiert darauf. Dieses absolute Ignorieren dieses Nebensatzes, der eine diskriminierende Verallgemeinerung impliziert, stößt mir sauer auf“, sagt Günter Zechner, Vorsitzender der SPÖ Hohenems. Er fragt sich: „Wieso war es nicht möglich, diesem Nebensatz – mit all den tollen Danksagungen – mit benötigter Kritik entgegenzutreten?“

Statt einer notwendigen Distanzierung habe man solchem Gedankengut sogar noch eine Plattform gegeben. „Wieso war es nicht möglich, diesen jungen Menschen auf ein Gespräch einzuladen? Er schreibt selbst, für Toleranz reicht es nicht eine Fahne allein aufzuhängen. Der Bürgermeister hat dem zugestimmt. Aber Toleranz bedeutet auch die Verpflichtung, der Kriminalisierung einer gesamten Personengruppe entschlossen entgegenzutreten. Ansonsten bleiben die bisherigen Taten reiner Fahnen-Aktivismus“, sagt Zechner.

So sei die Gleichsetzung von Homosexualität und Kindesmissbrauch eine besonders perfide und bekannte Art der Diskriminierung. Warum bislang niemand von den anderen Parteien Stellung bezogen hat, sei verwunderlich. So ist etwa die Vizebürgermeisterin Patricia Tschallener gleichzeitig Landessprecherin der „Grünen Andersrum“. Bislang habe aber auch sie sich nicht dazu geäußert. „Vielleicht ist die Bedeutung des Nebensatzes vielen gar nicht bewusst gewesen. Umso wichtiger ist es, jetzt klar Stellung zu beziehen. Wer das Aufhängen von Regenbogenfahnen nicht nur als symbolische Alibi-Aktion versteht muss gerade dann solidarisch mit der LGBTIQ-Community sein, wenn sie Opfer von Diffamierungen wird“, sagt Zechner.

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